Der italienische Kunsthandwerker Carlo Marega muss nicht lange nach Inspiration suchen – er muss lediglich seine Werkstatt verlassen. Das Atelier Marega befindet sich im Herzen des Viertel San Polo in Venedig. Auf den Straßen und Plätzen der Umgebung wird seit über 800 Jahren der Carnevale di Venezia gefeiert, bei dem sich die Besucher mit den kunstvollen Masken schmücken.

Die Masken sind seit dem 13. Jahrhundert ein Symbol der Stadt Venedig. Ursprünglich dienten sie jedoch dazu, die Identität ihrer Träger zu verbergen, da unterschiedliche Gesellschaftsschichten bei den Feierlichkeiten keine Rolle spielen sollten. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich die Maskenherstellung zu einer eigenen Kunstform entwickelt – die von Künstlern wie Marega durch wunderschöne, handgemachte Masken am Leben gehalten wird.

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Marega wurde 1955 auf der Insel Murano geboren, die für die Glasherstellung bekannt ist. Auch er begann seine Karriere mit der Bearbeitung von Glas, bevor er seine wahre Leidenschaft entdeckte: Die Fertigung von Masken, inspiriert von den Kostümen des berühmten Karneval in Venedig aus dem 18. Jahrhundert.

„Als ich mein erstes Geschäft eröffnete, stellte ich Glaslampen mithilfe eines Handbrenners und bunten Glasstäben her“, erzählt er. „Ich habe auch Masken verkauft, aber irgendwann wurden es immer weniger Stücke aus Glas und mehr und mehr Masken.“

In diesem exklusiven Video können sich Zuschauer:innen auf spektakuläre Aufnahmen von Venedig freuen und einen Blick in die Werkstatt von Marega werfen, um mehr über den einzigartigen Herstellungsprozess zu erfahren.

„Wenn man unser Atelier heute betritt, findet man nur noch Masken aus Pappmaché“, sagt Marega. „Die Basis ist immer die gleiche: Papier, Wasser und Kleber. Anschließend veredeln wir die Masken mithilfe bestimmter Techniken und Verzierungen aus Blattgold, Federn und anderen Besätzen.“

Eine der Techniken, die der Künstler anwendet, nennt sich „screpolato", was der Maske ein rissiges Aussehen verleiht und sie antik wirken lässt.

„Screpolato ist der Effekt, der beispielsweise bei alten Bildern zu beobachten ist“, erklärt der italienische Künstler. „Es verleiht den Masken ein gewisses Etwas."

Und Marega hat selbstverständlich auch einen Tipp, wo man das passende Outfit für seine Maske bekommt.

„Wir haben außerdem auch ein Kostüm-Atelier, für das wir eng mit einer Designerin zusammenarbeiten“, erklärt er. „Silvia Crepaldi ist die Künstlerin hinter allen Kleidungsstücken, die Sie in unserem Kostüm-Atelier finden."

Marega ist der Überzeugung, dass sich den Trägern der Masken und Kostüme eine einzigartige Perspektive eröffnet, sodass sie ganz sie selbst sein oder aber für die Zeit des Tragens zu einem anderen Menschen werden können.

„Darauf haben wir uns spezialisiert: Menschen zu verkleiden und ihnen so eine neue Perspektive auf sich selbst zu eröffnen“, so der Künstler. „Durch das Tragen einer Maske lernt man sehr viel über sich selbst – mehr als man durch einen Blick in den Spiegel je könnte.“

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