Als Larissa in ihrem brasilianischen Heimatort Curitiba 2016 zum ersten Mal im Alter von 13 Jahren einen Rugby-Ball in die Hand nahm, wusste sie noch nicht, wohin sie ihre Reise einmal hinführen würden. Die Einzigartigkeit des Sports hat sie direkt gepackt und sie war beeindruckt davon, dass viele Rugby-Sportler:innen genau die Werte vertraten die ihr wichtig waren.

In den sechs Jahren seit diesem Moment hat sich vieles verändert. Jetzt blickt Larissa auf eine Reise zurück, die sie weit weg von ihrer Heimat und an die Spitze des Rugby-Sports gebracht hat.

Rückblickend kann Larissa kaum glauben, wie schnell sich die Ereignisse auf ihrem Weg hin zu ihrer Position als World Rugby Youth Unstoppable entwickelt haben.

„Alles ging ziemlich schnell“, erzählt sie gegenüber World Rugby. „Rugby hat mein Interesse gepackt, da es anders ist und nur wenige Leute hier diesen Sport kennen.“

Mit ihrem Engagement im Training und ihrem selbstlosen Einsatz auf dem Platz hat sie sich schnell einen Namen gemacht. Nicht einmal drei Jahre nach ihrem ersten Match wurde sie in die Confederação Brasileira de Rugby Academia São Paulo eingeladen, der renommierten Rugby-Akademie Brasiliens.

Diese Chance bedeutete aber auch, dass Larissa 400 km weg von ihrer Familie ziehen musste – und aufgrund der Pandemie waren Besuche nur eingeschränkt möglich. Allerdings hat sie in São Paulo schnell Anschluss gefunden und wurde von Coaches und Teammitgliedern dabei unterstützt, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

„Es hat sich alles sehr schnell verändert, aber Rugby ist wirklich meine Leidenschaft“, erzählt Larissa. „Alles hat sich sehr organisch entwickelt.“

In der Akademie konnte Larissa ihr volles Potenzial entfalten. Ein Sieg bei der Meisterschaft der Sudamérica Rugby U18 Women’s Sevens 2019 hat ihr Selbstvertrauen gestärkt und sie hatte die Gelegenheit, Mädchen aus allen 27 brasilianischen Bundesstaaten zu treffen.

„Wir leben in einem großen Land mit vielen unterschiedlichen Kulturen. Es ist immer eine tolle Gelegenheit, wenn all diese unterschiedlichen Menschen mit demselben Ziel zusammenkommen“, erklärt Larissa. „Ich lebe meinen Traum und habe Ziele vor Augen, die ich verwirklichen möchte. Das macht alles sehr viel einfacher.“

Mit ihr wachsen auch ihr Träume. Aktuell hat sich Larissa das Ziel gesetzt, ihr Land als Mitglied der brasilianischen A-Nationalmannschaft international beim Rugby World Cup Sevens und bei den Olympischen Spielen zu vertreten.

Angesichts der Tatsache, dass der südamerikanische Frauen-Rugby seit 20 Jahren von den Yaras dominiert wird, mag das zwar ein sehr ambitioniertes Ziel sein, doch Larissa schreckt vor dieser Herausforderung nicht zurück. Wenn es ihr gelingt, steht die 18-Jährige vielleicht bald zusammen mit ihrer Lieblingsspielerin Luiza Campos auf dem Platz, die als Kapitänin der Yaras schon 2016 bzw. 2020 bei den Olympischen Spielen in Rio und Tokio dabei war.

Damit würde für Larissa ein Traum in Erfüllung gehen, denn Luiza Campos ist für sie ein echtes Vorbild in Sachen Engagement und Ausgeglichenheit.

„Auf dem Platz wirft sie alles in die Waagschale und geht mit stressigen Situationen sehr natürlich um“, so Larissa. „Wenn sie 100 % gibt, möchte ich auch 100 % geben. Für mich ist das eine große Motivation, mich weiter zu verbessern und so gut wie sie zu werden.“

Bis dahin hat Larissa zwar noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, aber sie versucht auch, nicht zu streng mit sich selbst zu sein.

„Für mich ist es wichtig, es zu genießen und entspannt seinen Weg zu gehen“, erklärt sie. „Wenn man mit Spaß bei der Sache ist, werden einem auch gute Dinge passieren.“

Ihre Zukunft steht zwar noch in den Sternen, aber Larissa kann bereits jetzt sehr stolz auf all das sein, was sie bislang schon erreicht hat.


„Ich stehe zwar noch am Anfang meiner Rugby-Laufbahn, aber ich habe schon viel erreicht“, sagt Larissa voller Stolz.


Aktuell konzentriert sich Larissa zwar voll und ganz auf ihre Rugby-Karriere, aber sie hat auch schon Ideen und Träume für die Zeit danach. Sie möchte Sport studieren und als Erste in ihrer Familie eine Universität besuchen.


Wenn Sie im Hörsaal dieselbe Konzentration an den Tag legt wie auf dem Spielfeld, steht ihrem Erfolg nichts mehr im Weg.

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